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AutorenbildMarkus Müller

Nachhaltigkeit - die wichtigsten Skills für Mitarbeitende

Aktualisiert: 21. Jan.

Gut 20 Jahre sind vergangen, als sich die Wirtschaft einen neuen «Namen» gab: Wir befanden uns plötzlich in der «New Economy»! Damit einhergehend wurde landein, landaus ein neues Kompetenzprofil gefordert, damit Mitarbeitende in der neu aufkommenden digitalen Ökonomie bestehen konnten. Rund 10 Jahre später dasselbe in der «Welt der Agilität». Wiederum durfte sich das Individuum neue Fähigkeiten aneignen, um in der VUKA-Welt zu überleben. Und dann, wenige Jahre danach: Die neue Arbeitswelt! Abermals war/ist ein neues «Skillset» gefordert. Und nun der nächste «Shift»: Nachhaltigkeit!


Benötigt es schon wieder ein komplett neues Kompetenzprofil für Mitarbeitende? Nein, natürlich nicht! Wie bereits bei den beschriebenen Paradigmenwechseln der letzten zwei Dekaden, ist dies auch heute nicht der Fall. Und trotzdem werden einige individuelle Skills wichtiger, damit eine Organisation den Weg in eine nachhaltige Zukunft leichter meistert.


Ich habe mir länger überlegt, welche Fähigkeiten in diesem Kontext wichtiger werden könnten. Und bin auf folgende Individualkompetenzen gekommen, mit denen sich Organisationen - und damit insbesondere Personalentwicklungen - auf dem Weg in die Nachhaltigkeit intensiver beschäftigen sollten:


12 spezifische Fähigkeiten, die für Nachhaltigkeit wichtiger werden

  1. Umweltbewusstsein: Mitarbeitende müssen ein tiefes Verständnis dafür haben, wie ihre Arbeit und das Unternehmen als Ganzes die Umwelt beeinflussen. Sie sollten sich über die ökologischen Auswirkungen ihrer Tätigkeiten und Entscheidungen im Klaren sein und sich dafür einsetzen, diese Auswirkungen zu minimieren.

  2. Analysefähigkeiten: Um nachhaltige Veränderungen im Unternehmen voranzutreiben, müssen Mitarbeitende in der Lage sein, Daten zu sammeln, zu analysieren und zu interpretieren. Sie sollten in der Lage sein, den aktuellen Stand der Dinge zu bewerten und Möglichkeiten zur Verbesserung zu identifizieren.

  3. Innovationsfähigkeit: Nachhaltigkeit erfordert oft eine Umstellung auf neue, innovative Lösungen. Mitarbeitende müssen bereit sein, kreative Ideen zu entwickeln und diese umzusetzen.

  4. Kommunikationsfähigkeit: Eine erfolgreiche Umstellung auf Nachhaltigkeit erfordert die Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen verschiedenen Abteilungen und Mitarbeitenden im Unternehmen. Mitarbeitende sollten in der Lage sein, effektiv zu kommunizieren und andere zu überzeugen, sich an nachhaltigen Lösungen zu beteiligen.

  5. Veränderungsbereitschaft: Nachhaltigkeit erfordert oft eine Änderung von bestehenden Prozessen und Praktiken. Mitarbeitende sollten bereit sein, sich auf Veränderungen einzulassen und ihre Arbeitsweise anzupassen.

  6. Verantwortungsbewusstsein: Mitarbeitende müssen bereit sein, Verantwortung für ihre Handlungen und Entscheidungen zu übernehmen und sich für eine nachhaltigere Zukunft einzusetzen.

  7. Finanzkenntnisse: Nachhaltigkeit erfordert oft eine Umstellung auf ressourceneffiziente Praktiken, die möglicherweise zunächst Kosten verursachen. Mitarbeitende sollten in der Lage sein, die finanziellen Auswirkungen von Nachhaltigkeitsinitiativen zu verstehen und zu kommunizieren.

  8. Technologiekompetenz: Viele nachhaltige Lösungen erfordern den Einsatz von Technologie. Mitarbeitende sollten in der Lage sein, Technologie zu nutzen und zu verstehen, um nachhaltige Praktiken zu implementieren.

  9. Projektmanagement-Fähigkeiten: Nachhaltigkeitsinitiativen können oft komplexe Projekte sein, die von vielen Mitarbeitenden koordiniert werden müssen. Mitarbeitende sollten in der Lage sein, Projekte zu planen, umzusetzen und zu überwachen, um sicherzustellen, dass Nachhaltigkeitsziele erreicht werden.

  10. Stakeholder-Management: Die Umstellung auf Nachhaltigkeit erfordert oft eine Zusammenarbeit mit verschiedenen Stakeholdern wie Lieferanten, Kunden und Investoren. Mitarbeitende sollten in der Lage sein, effektiv mit diesen Parteien zu kommunizieren und zusammenzuarbeiten, um gemeinsame Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.

  11. Multidisziplinäre Zusammenarbeit: Nachhaltigkeit erfordert oft eine Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Abteilungen und Mitarbeitenden mit unterschiedlichem Hintergrund. Mitarbeitende sollten in der Lage sein, über Abteilungsgrenzen hinweg zu arbeiten und in multidisziplinären Teams zusammenzuarbeiten.

  12. Empathie und soziale Kompetenz: Nachhaltigkeit erfordert oft eine Sensibilität für soziale und ethische Fragen. Mitarbeitende sollten in der Lage sein, sich in verschiedene Perspektiven hineinzuversetzen und respektvoll mit anderen zusammenzuarbeiten, um sozialverträgliche und ethische Lösungen zu entwickeln.


Wieso sind neue Skills für mehr Nachhaltigkeit so wichtig?

Der Mensch nimmt im Nachhaltigkeitsmodell von SOULWORXX eine äußerst wichtige Rolle ein. Auf den beiden unteren Stufen der Pyramide befinden sich Produkte, Dienstleistungen, Prozesse und Geschäftsmodelle. Der Mensch designt und produziert diese Produkte. Er vollbringt Dienstleistungen, durchläuft Prozesse und entwickelt für die Organisation Geschäftsmodelle.


Das Bild zeigt die Nachhaltigkeitspyramide von SOULWORXX mit den 5 Stufen Produkte, Prozesse/Geschäftsmodelle, Skills, Werte und Purpose
Die Nachhaltigkeitspyramide von SOULWORXX - Ein Lern- und Verständnismodell

Auf den beiden oberen Pyramidenstufen befinden sich die Werte, die Visionen und der Purpose einer Organisation. Das sind die eigentlichen Stufen, welche die Organisation als Einheit ausmachen. Doch wiederum spielt der Mensch eine wichtige Rolle. Er lebt die formulierten Werte. Organisationale Polar- oder Leitsterne (Visionen) werden vom Menschen umgesetzt und ein Purpose leitet wiederum den Menschen.


Das Bild zeigt eine junge Frau, die mit einem Poster in der Hand einen komplexen Sachverhalt präsentiert und erklärt
Ein wichtiger «Future Skill»: Die Fähigkeit, komplexe Sachverhalte, einfach und effizient zu kommunizieren

Deshalb nimmt der Mensch in der Nachhaltigkeitspyramide eine Schlüsselfunktion wahr. Er verbindet die untere mit der oberen Hälfte der Pyramide. Und damit er dies machen kann, benötigt er spezifische Fähigkeiten, die sich je nach Branche und Organisation etwas unterschieden.

Nicht jede Rolle muss die gleichen Kompetenzen haben. Je nach Funktion sind die einen Skills wichtiger als die anderen. Aber insgesamt sollte jede Personalentwicklungsabteilung überlegen, ob mit dem bestehenden Förderprogramm für Mitarbeitende, Führungskräfte und Talente die benötigten Nachhaltigkeits-Skills bereits genügend abgedeckt sind.


Wie kann man nachhaltige Praktiken in den Alltag integrieren?

Am besten funktioniert dies nach dem RELEDO-Prinzip. Dabei steht «RE» für «Realisieren». Es wird erklärt, was die Hintergründe einer Notwendigkeit sind. Du erhältst Informationen, warum man etwas tun sollte und wie man es angehen kann. Danach folgt das «LE», das für «Lernen» steht. Hier wird das «wie» erlernt. Man lernt Methoden und Verhaltensweise kennen und übt diese im Trockenen. Und letztlich das «DO», welches für ganz simpel für das «Tun» steht. Auch wenn es einfach klingt, das ist der größte Brocken. Wie immer beim Lernen von Neuem, sollte dem Transfer in die Praxis hohe Bedeutung beigemessen werden.


Insbesondere in einem so komplexen Transformationsprozess, wie das große Feld der Nachhaltigkeit einer ist, soll der Mensch nicht direkt ins kalte Wasser springen müssen. In Veränderungsprozessen bezeichne ich diesen Teil als «Action Learning». Das sind Phasen, in denen Mitarbeitenden (im metaphorischen Sinn) Sandkästen und Spielplätze zur Verfügung gestellt werden sollten, wo neue Methoden und Verhaltensweisen spielerisch geübt, implementiert und angewendet werden können.


Für mehr Nachhaltigkeit: Inspiration für Mitarbeitende

Im letzten Beitrag haben wir unsere Eigenkreation, die «Sustainable Business Model Canvas» (SBMC) vorgestellt. Im letzten Abschnitt auf dem Nachhaltigkeits-Geschäftsmodell-Poster geht es um die Passung eines (neuen) Geschäftsmodells mit den 17 Nachhaltigkeitszielen der UNO (SDGs). Doch worum geht es bei den SDGs überhaupt.

Das Bild zeigt zwei Musterkarten aus dem 17-teiligen Kartenset von SOULWORXX, das die 17 Nachhaltigkeitsziele der UNO erklärt
Muster Kurzerklärungen Nachhaltigkeitsziele der UNO (SDGs)

Noch sind die «Sustainable Goals» nicht allen Menschen bekannt. Deshalb bekommt ihr bei uns ein digitales Kartenset, dass zu jedem SDG ein kurzes Beispiel gibt. Das Kartenset eignet sich gut als Gedankenunterstützung bei der Arbeit mit der SBMC. Eine kurze Mail an uns reicht und ihr kriegt das Set postwendend per Mail zugestellt.


Fazit

Um eine nachhaltige Zukunft zu gestalten, brauchen wir nicht neue Fähigkeiten. Viele dieser Fähigkeiten sind bereits vorhanden, aber es besteht die Herausforderung, diese zu verbessern und jene, die noch nicht vorhanden sind, zu erlernen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Nachhaltigkeit spezielle Fähigkeiten erfordert, die wir weiter ausbauen müssen. Dazu gehören die Fähigkeiten, Risiken zu managen, Probleme zu lösen und komplexe Themen zu verstehen und zu kommunizieren. Außerdem müssen wir uns dazu befähigen, Menschen zu motivieren, um gemeinsam an nachhaltigen Lösungen zu arbeiten. Wenn wir diese Fähigkeiten erwerben und verbessern, können wir eine nachhaltige organisationale Zukunft schaffen.


Im nächsten, sechsten Beitrag dieser Artikelserie geht es um Werte und inwiefern es wichtig ist, nicht nur von Nachhaltigkeit zu sprechen, sondern Werte, die man hat oder erstreben will, auch zu leben.


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